Beruf, Familie und die Kunst des Priorisierens: Carena Barkow als “Effizienzmaschine” Mutter und Geschäftsführerin | #27

Shownotes

In der letzten Episode der Staffel 4 von Agency Life Deutschland sprechen wir mit Carena Barkow, Inhaberin und Geschäftsführerin von Clue One – „ein Konglomerat aus Agentur und Beratung“, wie sie es selbst so schön beschreibt.

Carena teilt mit uns, wie sie nach sechs Monaten Elternzeit zurück in den Vollzeitjob gefunden hat, welche Herausforderungen sie dabei gemeistert hat und wie klare Arbeitszeitmodelle ihre Effizienz gesteigert haben.

Wir bekommen echte Einblicke und praktische Lösungsansätze, wie sie flexible, familienfreundliche Strukturen in ihrer Agentur etabliert hat und warum Priorisierung und feste Feierabend-Deadlines nicht nur Eltern helfen, sondern allen guttun. Ein ehrliches und inspirierendes Gespräch über moderne Arbeitsmodelle, Work-Life-Balance und die Kunst, Beruf und Familie erfolgreich zu vereinen. Abonniert unseren Podcast, um in der Agenturwelt auf dem Laufenden zu bleiben! Instagram: https://www.instagram.com/teamleader.eu/ LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/teamleader/ Homepage: https://www.teamleader.de/ Powered by www.teamleader.de Produced by www.socentic-sound.de

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Jonathan Staak: Drei Wochen früher als geplant in die Elternzeit und nach sechs Monaten Vollzeit zurück. Und das als Partnerin vom Hamburger Powerhouse Clue One. Im heutigen Staffelabschluss von Agency Life Staffel 4 sprechen wir mit Carena Barkow, die genau das erlebt und gemeistert hat. Wir sprechen über Herausforderungen, aber vor allem auch Erfahrungen, Lösungsansätze und Chancen, die sich im Spannungsfeld Elternschaft und Agenturleben ergeben. Viel Spaß beim Zuhören.

Regina: Herzlich willkommen zu einer neuen Episode von Agency Life Deutschland. Wir freuen uns, dass ihr wieder dabei seid und noch mehr freuen wir uns auf unseren heutigen Gast, Carena Barkow. Schön, dass du da bist.

Carena: Ja, schön, ich da sein darf. Hallo.

Regina: Hallo Carena, auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen. Magst du dich vielleicht zu Beginn einfach in zwei, drei Sätzen kurz vorstellen bei unseren Zuhörern und Zuhörerinnen?

Carena: Sehr bin bin Inhaberin und Geschäftsführerin der Agentur Clouon. Wir ansässig in Hamburg und haben einen Standort in Eltville. bin Qua-Werdegang Kommunikations- und ich habe eine zweijährige Tochter. Darüber werden wir heute ja noch ein bisschen sprechen vielleicht.

Regina: Cool, vielen Dank. Wir haben aus dem Vorgespräch schon bisschen über deine Stationen gesprochen und du hast ja auch schon einiges gesehen in der Agenturwelt. Darf ich da vielleicht mal reinfragen, was dich so initial ins Agenturleben reingebracht hat?

Carena: Ja, sehr gerne. habe tatsächlich in der Unternehmensberatung angefangen. Das war in den 2000ern noch in Frankreich. Das hat wahnsinnig viel Spaß gemacht in der Unternehmensberatung. Ich habe vor allem eine Business-Perspektive gleich zu Beginn meiner Karriere mitbekommen. über die ich heute noch sehr dankbar bin und habe aber gleichzeitig gemerkt, das ist es noch nicht. Also mir fehlte so bisschen das Kreative in der Arbeit und ich bin da in einem Freundeskreis gewesen, in der Agenturwelt sehr stark vernetzt gewesen ist. Und darüber hatte ich dann die Möglichkeit, eine Strategieplanerin von Publicis kennenzulernen. Und so kam es dann dazu, dass ich einen Trainee gemacht habe bei Publicis direkt auf den Champs Élysées, Saint-Troënt III 133, direkt die Ecke vom 8. Triumph. Und habe mich natürlich gefühlt wie der König der Welt. Fand das total toll. so hat es eigentlich. damals, das war ganz schön, haben alle gesagt, das ist total cool, dass du gerade jetzt da bist. Das der Moment, das verändert sich gerade alles. Die sozialen kamen da gerade so richtig in Fahrt. Facebook war da und so weiter. Und das ist der Moment, in die Werbung zu kommen, so ungefähr. tatsächlich habe ich festgestellt, dass jedes Jahr ein neues Basis wird durchs Dorf getrieben wurde und dass der Begriff Transformation eigentlich am Marketing klebt wie Kaugummi und eigentlich permanent neue Themen da sind, auf die man sich einstellen muss. Die machen, sich die Branche irgendwie noch mal gefühlt komplett transformiert. Aktuell ist das Thema KI ein großes, aber so hat es angefangen. Und dementsprechend ist auch mein Verständnis von Marketing immer in irgendeiner Form auch an die Frage gekoppelt, was macht das jetzt mit der Organisation, mit dem Marketing-Team, sei es auf Seite unserer Kunden, was macht mein Team, wie gehen wir mit neuen Themen sodass wir da on track sind und Lösungen entwickeln, die sinnvoll sind und wir nicht einfach Themen hinterherlaufen, weil gerade Gott und die Welt davon spricht. Genau, so bin ich damals sozusagen reingekommen und du hast gerade Ich habe ein paar Stationen schon hinter mir. Ich war in Frankreich noch bei diversen großen Netzwerken, unter anderem bei DDB. und bin dann 2013 nach Deutschland zurückgewechselt. Also in Summe war ich zehn Jahre ungefähr in Frankreich, ne, halt acht Jahre war ich vor Ort, hab da gelebt wirklich und gearbeitet und zehn Jahre war ich mit den Franzosen zusammen. Bin dann 2013 nach Hamburg zurückgekehrt sozusagen und hab bei Jung von Mudd angefangen, war da drei Jahre. Ich da sehr viele tolle Erfahrungen gesammelt. Ich bin dann auch zum Thema Transformation. Was macht eigentlich, wie geht eine Agentur wie Jung von MAD damit Das ist jetzt auch das Thema digital soziale Medien. immer präsenter wird. Und da bin ich drei Jahre später zu Scholls & Friends gewechselt, habe da sehr eng mit FM Schmidt zusammengearbeitet, der inzwischen Vorsitzender, Geschäftsführer, ich weiß es gerade gar nicht genau, von WPP Deutschland geworden ist. Genau. Da bin ich zuletzt dann Transformation Director gewesen. Da schließt sich der Kreis wieder zu den Anfängen sozusagen. Genau, das Thema Transformation, das ist irgendwie da. Letztlich habe ich dann auch bei, habe ich dann nach drei Jahren ungefähr bei Scholz & Fens den Entschluss gefasst, dass ich mich selbstständig machen möchte, Strategien sozusagen wirklich auf einer freien Ebene zu sein, habe mich mit Heiko Willers zusammengeschlossen, meinem jetzigen Geschäftspartner und seitdem machen wir zusammen Clou1. Wir sind sozusagen ein Konglomerat aus Agentur und Beratung, weil wir wichtig finden, gerade weil immer viele neue Themen dazukommen, die muss man bewerten können, die muss man einschätzen können, man muss abwägen. Ist das jetzt etwas, relevant ist für uns oder ist das einfach nur ein Thema, das gerade da ist, was wieder vorbeiziehen wird? Das heißt, die beraterische Komponente, auch was macht das jetzt mit der Organisation strukturell, organisatorisch? Auf Kundenseite sind die Ziele, die wir haben. die gesteckt sind, sind die noch relevant, sind die realistisch, sind die ambitioniert genug, muss man sie weiter detaillieren, runterbrechen und so weiter. Das heißt, diese strategische Komponente, dass die immer mitläuft und sozusagen das, was man im operativen Doing macht und als Agentur umsetzt, dass das regelmäßig hinterfragt wird und das ist ein Zusammenspiel, das uns ganz wichtig ist. Also auf der anderen Seite haben wir eben das Thema Consulting, auf der anderen Seite das Thema Agenda. und machen da die Themen operativ. Plus die Gefahr ist, man, so sagt man es in Frankreich, den Kopf irgendwann so stark im Lenker hat, dass man nicht mehr nach rechts und links guckt. Und das ist uns ganz wichtig gewesen, als wir uns damals zusammengeschlossen haben. Inzwischen sind wir drei Inhaber und Geschäftsführer. Erik Fritz ist glücklicherweise noch mit dazugekommen. Der ist steht für das Thema IT-Consulting und ist eigentlich so das technische Puzzlestück, was uns so bisschen gefehlt hat noch, weil irgendwann endet jede Fragestellung im Marketing in der Frage, wie machen wir es jetzt genau, wie können wir richtig tracken, was heißt das für die Website, die ganze technische Komponente, die dranhängt, die ist auch ganz relevant in dem Zusammenhang.

Regina: Cool, ich hake mal ganz kurz noch ein, weil du jetzt doch Clue 1 einfach noch mit reingenommen hast. Ich musste gerade selber noch mal ganz kurz nachschauen, weil es ist ja tatsächlich unser zweites Clue 1-Interview in dem Sinne. Und da einmal nur der Hinweis, wer da noch tiefer reinhören möchte, das war unsere Episode 11 mit Heiko. Deswegen war es auch ein sehr schönes Gespräch. In erster Linie haben wir da über Kundenbeziehungen gesprochen. Des soweit noch mal kurz als kleiner Einwurf.

Carena: Mhm. Mhm.

Regina: Ja, super spannende Einblicke auf jeden Fall. Du hast es ja selber gesagt, da hast du auch einige wesentliche Veränderungen so in der Agenturbranche miterlebt und dich gewissermaßen ja dann auch auf das Thema Transformation spezialisiert. Jetzt gab es ja vor zwei bis drei Jahren eine wesentliche Veränderung in deinem Leben in privater Hinsicht und zwar bist du Mutter geworden, du hast es schon erwähnt. Und da freuen wir uns heute ganz besonders, mit dir einzutauchen, so in das Thema Elternschaft in der Agenturwelt. Deswegen an der Stelle mal die erste Frage an dich. Wie war es denn für dich aus der Rolle mit sehr viel Verantwortung und intensiven Kundenkontakt dann auf einmal in die Mutterzeit zu gehen?

Carena: Mhm. Tatsächlich war das wie eine Vollbremsung damals, zumal meine Tochter drei Wochen früher zur Welt gekommen ist als eigentlich geplant. Und ich habe das bis auf die letzte Minute getimt sozusagen. Und dementsprechend war auch die Übergabe, also wir hatten eine Vertretung für mich gefunden, weil ich sechs Monate in Elternzeit gegangen bin. Und das war tatsächlich eine Vollbremsung. plötzlich eine völlig neue Art von Verantwortung, die einem auch keiner so richtig natürlich irgendwie beigebracht hat. Wo ganz viel plötzlich intuitiv kommt, wo man mit dem ganzen Know-how, dass man sich karrieremäßig aufgebaut hat. nirgends wohin kommt natürlich erstmal. genau, also von daher war das, das war plötzlich ein Eintauchen in so eine ganz rüge Zeit, während das natürlich bei uns im Büro, mit den Kunden und so weiter, wir sind ja immer mit Highspeed unterwegs, haben hier ein Projekt, da ein Projekt und wollen dann natürlich das immer alles so machen, dass das alles glatt läuft. Und das war dann plötzlich eine, ja wie so ein Kokong eigentliche, den ich eingetaucht bin. Gleichzeitig dadurch, dass ich Geschäftsführerin bin, lässt man mich komplett los. Also insofern bin ich auch so bisschen drangeblieben, hab mich immer mal wieder ausgetauscht mit Heiko und Erik, ob der Laden noch steht, wie es so läuft, wie meine Vertretung reingekommen ist, meine Vertretung. Tanja Kontreras kann ich an der Stelle auch mal erwähnen, hat das damals wirklich super gemacht, hat den Ball gefangen oder alle Bälle, auch so spontan drei Wochen früher als geplant. Genau, das ist schon ein Kontrast, wenn man plötzlich Mutter wird und versucht da so einzutauchen, Dinge auszublenden. Gleichzeitig ist es natürlich ganz anders als wenn man Als wenn man in den Urlaub fährt, da man auch erstmal Schwierigkeiten. Die Geburt eines Kindes, das macht die Natur ganz gut. ist der Fokus komplett gesetzt.

Regina: Mh. Okay, du hast dir dann, also im Vorgespräch hast du ja gesagt, sechs Monaten ging es dann im Restart wieder komplett in die Vollzeit, richtig?

Carena: Vielen Richtig. die Erik und Heiko haben mich auch gefragt, wie ich zurückkommen möchte, ob ich das packe direkt in Vollzeit. Aber ich glaube, das ist auch so eine Typ Sache. Für mich wäre das nicht in Frage gekommen, in Teilzeit zurückzukehren, weil ich die Verantwortung dann ohnehin wieder aufgenommen hätte. es ist total schwierig, dann da so einen Stopper reinzugeben und zu sagen, bis dann und nicht weiter. Und gleichzeitig hatte ich das Glück, dass mein Mann Lust darauf hatte, die Elternzeit zu machen und zwar voll. Und der ist da dann eben voll im Einsatz gewesen. Das ist auch eine ganz glückliche Situation. Wir machen es bis heute so. Ich bin diejenige, Vollzeit arbeitet und er ist mittlerweile ist meine Tochter in der Kita und er ist derjenige der sie abholt 14 Uhr von der Kita und ich bin dann eben abends da. Da bin ich ganz dankbar, dass dieses Modell tatsächlich sehr gut funktioniert, außer einer wird krank. Also wenn Maler, so heißt meine Tochter, krank wird, dann ist es natürlich schon schwierig, aber dann ist mein Mann da. Die Situation bricht so ein bisschen zusammen, wenn er krank ist. Das haben wir gerade auch. Und merken, wenn sie in der Kita ist, dann ist das alles geregelt, aber dann ist die Nachmittagsbetreuung nicht gegeben, leider.

Regina: Du hast jetzt so die organisatorische Seite, sag ich jetzt mal, angesprochen. Superspannend, auch was ihr da für ein Modell gefunden habt in der Beziehung. Was mich noch interessieren würde, was hat es denn auch emotional vielleicht mit dir gemacht, so dann aus den sechs Monaten intensiver Mutterzeit dann wieder Vollzeit zu arbeiten, Maler nicht mehr den ganzen Tag zu sehen. Wie war das für dich? ja, hat sich dadurch auch die Beziehung zu deinem Kind geändert? Vielleicht magst uns da auch noch ein bisschen Einblicke geben.

Carena: Also die Wiederaufnahme bei der Arbeit, die ging ganz leicht. einfach weil da der Muskel seit Jahren trainiert war. Was mir schwerer gefallen ist, aus dieser... Also ich bin ja nicht aus der Mutterrolle wieder rausgegangen, sondern ich habe sie einfach neu definieren müssen. Also dieses Nicht-Dasein. Und da kann ich für mich sagen, dass ich da auch so... Alle sprechen ja immer von dem Mutterinstinkt. Und ich bin großer Verfechter. von modernen Modellen, so wie mein Mann und ich das auch machen. Die Natur gibt allerdings schon vor, dass man Mutter ist. Das heißt, ich... bin dann nachts auch für meine Tochter da gewesen. Kinder wachen ja auch bis zu einem gewissen Alter nachts noch ein paar mal auf, wollen was trinken. Ich habe auch die Brust noch gegeben in der Anfangsphase und darüber, das hatte ich anders geplant, ehrlicherweise. Ich habe gedacht, ich stille dann ab und wie man das dann sich überlegt und dann bin ich wieder bei der Arbeit und mein Mann macht das und man lässt so diese emotionale Komponente, dass man natürlich auch bei diesem kleinen Wesen sein möchte. und am liebsten die ganze Zeit, einfach weil die Natur das auch so vorsieht eigentlich. Und das heißt, oder ich hatte dann tatsächlich Ja, gar kein Problem in die Rolle der Geschäftsführung und auch in die Projekte wieder reinzukommen. Das war total toll. Also wir haben auch echt tolle Kunden, mit denen das viel Spaß macht. Und die haben sich auch gefreut, dass ich wieder da gewesen bin, dass ich den Ball wieder aufgenommen habe. Von daher war das irgendwie schön, auch zu sehen, dass es auch mal weitergelaufen ist, wenn ich nicht da bin. ganz klar. Man hat nur eben auch diese andere Perspektive, in die man reinwachsen muss. Also das heißt nicht, dass das nicht geht, gar nicht, aber es ist einfach eine Frage des Umschaltens auch. bei mir ist es so, ich bin im Büro und dann bin ich im Büro und dann schalte ich und dann bin ich Mutter. Und wenn natürlich mein Mann anruft und es ist irgendwie ein Notfall oder es ist irgendwas mit Maler, dann bin ich sofort natürlich alarmiert. Da kann glaube ich keiner was anderes behaupten. Aber ich brauche schon diesen Schalter, damit ich glaube ich, einfach emotional nicht das eine ins andere trage. Also wenn man mal... auch Stress hat bei der Arbeit und vielleicht irgendwie sehr schnell noch Dinge spontan fertigstellen muss und möchte, und dadurch in einen Konflikt kommt, dann versuche ich immer das abzuschalten und dann voll und ganz für meine Tochter da zu sein. Das klappt eigentlich auch gut. Da machen auch alle mit im Büro mit. Ich habe das auch in den Kalender eingetragen. 17 Uhr muss ich los. weil Maler 19 Uhr spätestens schläft und dass wir halt noch so eine ganz kleine Zeitspanne haben miteinander und die gehört dann auch voll und ganz Maler. Da gehe ich dann auch nicht ans Telefon und morgens bringe ich sie zur Kita, das ist dann auch eine heilige Zeit und das ist etwas, was eigentlich total gut angenommen wird. im Gegenzug, wenn es sich mal knubbelt, dann ist es auch manchmal so, dass ich morgens 5 aufstehe oder noch früher, weil das einfach so vor der Zeit habe ich die meiste Ruhe und es ist so, dass ich manchmal einfach die Dinge stapeln und ich dann auch in Ruhe vor den Aufgaben sitzen möchte und das ist etwas, das hat sich im Modus komplett verändert. Also anfangs habe ich so gemacht, ich habe maler hingelegt, Sie ist Gott sei Dank eine sehr gute Durchschläferin immer schon gewesen. Und dann habe ich mich abends noch mal hingesetzt und so ein paar Dinge bearbeitet. Und mittlerweile merke ich, das funktioniert ganz gut, wenn ich vor der Zeit meinen Kram erledige. Und dann steht sie irgendwann auf, dann machen wir Frühstück zusammen, ich bringe sie zur Kita und das, ja, das nennen ja alle immer so flexible Arbeitsmodelle sozusagen. Und das funktioniert gut. finde auch, ich bin ja gleichzeitig auch Geschäftsführerin und habe auch die Perspektive, die mitläuft, was gilt für mich, was gilt entsprechend auch für Mitarbeiter. Und ich finde es wichtig, dass man zur Verfügung steht, dass es auch eine Zeit gibt, wo man da ist, wo man Termine machen kann. Aber dass es dann eben eine heilige Zeit gibt, die anfängt, das finde ich gesund und Wichtig!

Regina: Ich würde da noch mal einmal ganz kurz jetzt eben auf den worst case eingehen den du vorhin genannt hast also Person mit krank habt ihr dafür auch und beziehungsweise wie geht ihr dann in dem fall vor

Carena: Mhm. Wir haben leider keine Großeltern in Hamburg. Dementsprechend sind wir da voll und ganz darauf angewiesen, dass wir das irgendwie hinbekommen. Wir haben Tante Lisa, die kann dann mal einspringen, aber das geht auch nicht permanent. tatsächlich Hard of Hard kommt, dann reißt auch meine Mutter aus Nordrhein-Westfalen an. Also das ist dann immer mit so ein bisschen Act verbunden. ja, wie gehen wir damit Wir verschieben dann, ich schieb dann, wenn es nicht anders geht, Termine. Mein Mann So ist es gerade. Versuch dann natürlich auch irgendwie, wenn ein wichtiger Kundentermin ist oder so, dass ich den wahrnehme, wenn der eine Stunde dauert und er dann mit Maler spazieren geht beispielsweise, dass ich dann sozusagen den Raum einmal habe. Da muss man dann kreativ werden, wie man das hinbekommen kann. Also dann gibt es nicht das eine Wundermittel, das ich jetzt allen empfehlen kann.

Regina: Eine Sache, die sehr spannend war im Vorgespräch, da hast du Mütter als Effizienzmaschinen bezeichnet. Ich glaube, man kann sich vorstellen, was du damit meinst. Kannst du uns da ein paar Einblicke geben? Du hast ja zum Beispiel gesagt, in deinem Kalender steht auch drin, ab 17 Uhr machst du Feierabend. Das heißt, die eigene Arbeitszeit ist ja dann auf einmal wirklich sehr limitiert und man muss schauen, dass man in der wenigen Zeit, die man zur Verfügung hat, das Wesentliche schafft.

Carena: Mmh.

Regina: Wie zeigt sich das bei dir im Arbeitsalltag? Was hat sich da hinsichtlich Effizienz bei dir verändert?

Carena: Einfach, dass der Feierabend nicht verhandelbar ist. Also die Deadline nach hinten, die ist da. Und ob man es dann tatsächlich noch schafft, sich abends hinzusetzen, das ist dann immer die Frage. Also das bekommt man organisiert. Aber es ist vor allen Dingen die nicht verhandelbare Deadline nach hinten raus. Ich habe glaube ich verhältnismäßig noch relativ viel Luft. Ich bin auch meistens vor Ort zwischen neun und 17 Uhr und manchmal klappt das auch nicht. Dann bin ich auch viertel nach fünf fahr ich los, aber dann wartet da auch jemand schon sehnsüchtig zu Hause. Ich kann mittlerweile auch die Uhr schon ein bisschen lesen. Die Effizienzmaschine stimmt insofern, ich dann halt Dinge wegarbeite. Also ich hab meine To-do's und ich weiß, das will ich jetzt noch schaffen. Das ist schon eine andere Art von Effizienz. Also früher war auch immer die Möglichkeit zu sagen, naja gut, dann mach ich heute mal eine Nachtschicht. Dann setze ich mich hin und dann gibt es halt einfach mal keinen Stopp heute sozusagen. arbeitet man länger, bestellt sich was zu essen, holt sich vielleicht sogar ein... Feierabend Bier oder ein Nachtschicht Bier viel mehr und dann geht es weiter und das gibt es einfach gerade nicht mehr. So diese Ausweichmöglichkeit. das wäre dann tatsächlich, dann stehe ich halt 4 Uhr auf und dann bekomme ich das auch hin, aber da ist einfach der Anreiz sich noch mehr zu organisieren gegeben und die richtigen Effizienzmaschinen sind die Eltern die tatsächlich 13 oder 14 Uhr los müssen, in die Kita losrasen. Und die sind in der Regel diejenigen, ich hab letzte Woche noch ein Seminar gegeben, da die ein oder andere drin sitzen, die haben das auch so bisschen gespiegelt. Die haben halt wenig Zeit, ne? die haben wirklich dann halbtags und müssen da, das ist glaube ich oft leider der Fall, das gleiche wegarbeiten, was man eigentlich in Vollzeit geleistet hat, weil es nicht anders umverteilt werden konnte oder weil man dann eben im Thema ist und dran ist. Und ja, da habe ich das Glück sozusagen in Vollzeit zu sein und die Zeit, die normale Zeit sozusagen Ich weiß gar nicht, ob man das in der Agentur sagen kann, weil da sind die Arbeitszeiten ja, also zumindest in meinem Werdegang, immer recht flexibel gewesen, nach hinten raus vor allen Dingen. Ihr wisst, wovon ich spreche. Genau.

Regina: Ja.

Carena: Deswegen macht das natürlich Druck, aber gleichzeitig zwingt es einen dazu, sich gut zu organisieren. Und so sollte es ja eigentlich auch sein. Ich bin totaler Befürworter von einer Kultur, wo man das, was man an Arbeitszeit zur Verfügung hat, auch schafft. Und wenn man es nicht schafft, dann ist das punktuell zu lösen. Da kann man dann mal eine Nachtschicht machen. Da bin ich auch... Das finde ich auch total fein. Aber es sollte kein Dauerzustand sein. Also insofern ist es eigentlich sogar gesund, immer so eine harte Deadline zu haben und zu wissen, ich gehe jetzt nach Hause und das ist nicht verhandelbar.

Regina: Ja, finde ich total spannend. Und nachdem du da jetzt schon die Erfahrung gesammelt hast als Effizienzmaschine, hast du da für dich dann die Anfang-Codiken entwickelt oder so abseits, sag ich mal, dieser klaren Deadline zum Abend hin bestimmte Tipps und Tricks irgendwie angewendet, die vielleicht auch für, sag ich mal, nicht Eltern spannend sein könnten. Weil du hast es gesagt, wir kennen es auch super gut, dieses

Carena: Vielen

Regina: nach hinten mal rausschieben ist glaube ich nicht so selten im Agenturalltag, aber wahrscheinlich würden so diese etwas stärkeren Grenzen allen wahrscheinlich sogar einen Tick besser tun.

Carena: Priorisieren ist ganz wichtig und zwar hart priorisieren. Man sagt ja first things first, second things never. Das geht so ein bisschen in die Richtung. Also was ist jetzt wirklich wichtig, damit... wo hängt... also es gibt die Dinge, die sind dringend und wichtig. Die müssen natürlich sofort bearbeitet werden. Dann gibt es die Dinge, die sind wichtig, aber nicht dringend. Das sind die strategischen Themen, an denen man auch unbedingt dran sein muss. Das ist vor allen Dingen, wenn man ... Wenn man eben in der Geschäftsführung sitzt, wichtig, dass man nicht nur das Operative im Blick hat, sondern auch, wo geht es hin, wo entwickeln wir uns mit unseren Mitarbeitern, mit unseren Kunden und so weiter. Und das muss man hart organisieren, dass man diese Dinge im Fokus hat. Vielleicht ganz konkret, das gebe ich auch immer meinen Seminarteilnehmern mit, Dinge priorisieren, weil man da aus dem Seminar sehr euphorisch rausgeht und... plötzlich ein neues Know-how im Gepäck hat. Und da muss man dann auch priorisieren. Und da empfehle ich immer mit der Eisenhauer-Matrix mal so bisschen aufzuschreiben, was sind denn eigentlich die To-Do's. Und die Eisenhauer-Matrix, sortiert das eben genau nach dringend wichtig und Papierkorb. Und da muss man eben ganz hart sein. Was ist jetzt wirklich, was ist effektiv und wie kann ich effizient dahin kommen?

Regina: Ja, sehr spannende Learnings auf jeden Fall von dir, so im Hinblick daraus, was kann ich selbst tun, mich da einfach besser zu strukturieren, zu priorisieren. Was ist denn aus deiner Meinung nach, was können denn Arbeitgeber in Agenturen auch machen, was können die für Strukturen oder auch für Modelle schaffen, einfach diesen Spagat zwischen Job und Familie zu erleichtern?

Carena: Wir können natürlich im Gespräch mit unseren Mitarbeitern helfen zu priorisieren, wenn wir merken, da ist gerade Druck auf der Kiste, da müssen schnell viele Dinge bearbeitet werden, dass wir uns das angucken, dass wir helfen, da eine Klarheit zu schaffen. wir haben jede Woche, montags haben wir unsere Wochenplanung, wo wir einmal mit allen Mitarbeitern durchgehen, was sind die Themen, anstehen, sodass jeder schon mal ein Gefühl dafür bekommt, wie viel ist es diese Woche, wo man dann auch besprechen kann. müssen wir was umpriorisieren, umverteilen und dann haben wir mittwochs noch unseren Midweek-Termin, der komplett darauf ausgerichtet ist, dass alle sagen, wo man hängt. Manchmal ist es eben zeitlich an Ressourcen, vielleicht auch inhaltlich oder so. Das können wir glaube ich tun als Geschäftsführer bzw. Führungskräfte ganz grundsätzlich und wir schenken allen unseren Mitarbeitern direkt zu Beginn zur Begrüßung ein Buch, ganz analog, das heißt Klarheit. Das ist wie so ein Moleskine-Kalender sieht das aus. Und da drin ist ein kleiner, ja, Workshop-Teil sozusagen, wo man für sich selbst Klarheit schafft über Themen, die wichtig sind, auf einer beruflichen Ebene, aber auch persönlich, dass man ganz grundsätzlich Klarheit schafft. Dann hält ein dieses Buch dazu an, Ziele fürs Jahr zu formulieren und das wird dann runtergebrochen auf die Monate und dann gibt es einen Kalenderteil, wo man die Woche dann... planen kann, von Montags bis bis Freitags. Und da steht immer drin, was ist das Motto dieser Woche? Was ist die Zielsetzung? Und das sind dann so Methodiken sozusagen, die einen schon dazu anhalten, sich selbst zu priorisieren und zu gucken, was mache ich denn diese Woche? Und nicht nur an to-do's, sondern was sind auch meine Prioritäten. Und die sollen dann auch in unserer Wochenplanung montags immer einmal kurz geteilt werden. Und ich glaube, ist etwas, also das machen wir selbst, ich mache das selbst auch so, das strukturiert einen zu Beginn der Woche einmal. Und wenn man da in dieses Buch schaut und es liegt ja auch gerade, ich habe es hier, Da kann man dann auch notieren, sind so die Themen, die gerade in dieser Woche irgendwie relevant sind. So, nein, ist das nochmal auf Monatsebene. Wir haben auch, wir arbeiten mit OKRs.

Regina: Mh. Mhm.

Carena: Objectives and Key Results ist auch so ein Ziele-Framework, mit dem wir sicherstellen, dass wir die nicht nur die operativen Themen, das ist ja immer relativ leicht, das gut zu strukturieren, weil da auch Deadlines drangeknüpft sind und ein Kunde hinter steht, aber die strategischen Themen, an denen wir nicht nur wir als Geschäftsführer arbeiten wollen, sondern an denen auch die Mitarbeiter mitgestalten dürfen, wollen, Da arbeiten wir dann eben mit den OKRs, die wir in Teilen vorgeben, dann diskutieren mit dem Team, macht das Sinn, fehlt etwas und dann auch verschiedene Güte verteilen im Team. Das heißt, sind dann die persönlichen Prioritäten, da muss jeder selbst so bisschen gucken und die Hand heben oder wenn wir eben merken, da schwimmt jemand, dass wir da reinkommen und für die strategischen Themen, für Kluban selbst. organisieren wir uns eben mit den Objectives in Q-Resides und das klappt eigentlich auch immer ganz gut.

Regina: Ich glaube, könnten jetzt, also ich könnte gerade noch 10 Fässer aufmachen, weil es mich super... Gerade diesen Ansatz, quasi Wochenstart, einmal abchecken, was ansteht und dann diesen Check-in am Mittwoch, super spannend. Vielleicht da ganz kurz die Rückfrage. Wie geht ihr damit wenn ihr an den Montag wirklich drauf schaut und euch denkt, shit, es wird richtig, richtig heftig? Habt ihr die Situation oft und was sind da so eure Maßnahmen abseits von priorisieren? Vielleicht eher auch so ein bisschen auf... Wie halten wir die Motivation hoch?

Carena: Tatsächlich ist die Motivation immer sehr hoch, wenn der Workload oder gerade wenn der Workload sehr hoch ist, weil da immer Themen dranhängen, die ja irgendwie eine Priorität haben, dann auch auf Kundenseite. Wenn es zu viel wird, schauen wir, dass wir umverteilen. Also in der Regel ist es so, dass wir mittlerweile groß genug sind, dass man auch sagen kann, Es gibt ein Thema, vielleicht kann das der eine oder andere übernehmen. Das ist die große Herausforderung. Wenn man selbst in einem Projekt steckt, dass man schaut, kann ich die Verantwortung jetzt abgeben oder nicht. geht ja auch manchmal dauert es länger, Thema zu übertragen, jemand anderen irgendwie reinzuholen, als wenn man es selber macht. Dann sind das Peaks, wo man dann sozusagen einmal durch muss. Aber wenn wir natürlich irgendwie umverteilen können, dann schauen wir, wir das machen. Also auch da kein Zaubermittel, aber schauen, wie können wir es alle gemeinsam irgendwie schultern.

Regina: Das greift jetzt eigentlich ganz schön nochmal das Ende an, weil wir sind tatsächlich schon wieder am Ende angekommen. Ich würde dabei einfach gerne nochmal auf ein Zitat von dir aus dem Vorgespräch nochmal eingehen. Du hattest gesagt, ich habe lieber glückliche Menschen als No-Lifer mich herum. Das fand ich ja ein ganz cooler Spruch. Und da vielleicht jetzt auch nochmal auf euch als Agentur runtergebrochen. Woran machst du dieses Glück fest, wenn du morgens ins Büro gehst? Woran erkennst du das und was ist da dann auch so der...

Carena: Ja.

Regina: der ausschlaggebende Punkt.

Carena: Zum Beispiel, das Team auch den Feierabend ernst nimmt und aus dem Wochenende kommt und erzählt, was da tolles passiert ist. Ich habe so paar Stationen hinter mir. Da hatte ich auch längere Phasen in meinem Leben, wo das die Agentur eine extrem dominante Rolle hatte. Also Nachtschichten, die man dann auch gemeinsam gemacht hat, wo dann irgendwer 18 Uhr losgegangen ist und noch mal ein Bier geholt hat für alle, so mal der eine, mal der andere. Und das wurde da so, das war dann da irgendwie so. da habe ich dann natürlich, also da ist dann... Freizeit und Arbeit ist dann so bisschen miteinander verschwommen. Das war auch irgendwie eine gute wichtige Zeit, aber mir ist wichtig, sowas nicht zu reproduzieren. Also ich möchte gerne einen Rahmen schaffen, bei uns bei Clue One, in dem man immer so von der Work-Life-Balance Und das ist irgendwie so eine Phrase geworden, aber ich finde es schön, wenn Leute was vorhaben. Und das weine ich damit, wenn ich nur von No-Lifern umgeben bin, die nur arbeiten und nichts anderes im Kopf haben, ich glaube, das ist nicht gesund. Das ist nicht schön und ich finde es toll, wenn Leute in den Urlaub fahren und wenn man Freiräume ermöglicht, wenn irgendwie mal was ist, so dass man eben sagt, du, das ist kein Problem, das handeln wir jetzt. Wir sind ja ein Team. und können das aufnehmen. Also von daher ist das... Ich finde es einfach schön, wenn die Leute mich herum auch Interessen haben, vielleicht ein Hobby, segeln gehen, Tennis spielen, weiß, weiß ich, einfach irgendwie gerne ausgehen und da lustige Geschichten erzählen. Ich glaube, ist schon wichtig, dass man sich da nicht verliert.

Regina: ein wunderschöner Abschluss. ich glaube, auch wenn wir leider so Podcast-Episoden technisch am Ende sind, könnten wir jetzt, glaube ich, noch echt viel weitersprechen. Ich hätte auch noch echt viele Rückfragen, die aber vielleicht irgendwie in einem weiteren Gespräch mal möglich sind. das haben wir bei ganz vielen. Das Gespräch ist eigentlich noch nicht ganz zu Ende. Deswegen, vielleicht ergibt sich es nochmal. Ich fand es auf jeden Fall super schön und echt cool, dass du uns so viele persönliche Eindrücke auch gegeben hast. Das war ja mit so die erste Folge, wo wir mal so bisschen in die Richtung reingegangen sind. vielen, Dank, dass du uns da mitgenommen hast und auch einfach teilhaben lassen hast, wie du das Ganze damals eben gelöst hast, wie du es auch jetzt machst. Ich glaube sonst ist von unserer Seite erstmal gar nicht mehr viel zu sagen. Natürlich noch mal der Aufruf, dass wir uns immer wieder über Feedback freuen von unseren Zuhörerinnen und Zuhörern. Auch bei Gastempfehlungen freuen wir uns sehr, wenn ihr Ideen habt, schreibt uns da sehr gerne. und vergesst natürlich nicht uns irgendwie auf dem Kanal eurer Wahl zu folgen. Aber ansonsten, Carena, nochmal ganz, ganz lieben Dank von unserer Seite. Es war echt ein cooles Gespräch und wir hoffen, du hattest auch Spaß und vielleicht bis...

Carena: Absolut, vielen Dank auch von meiner Seite.

Regina: und vielleicht bis irgendwann nochmal bei einer zweiten Runde, die wir gemeinsam drehen. Ciao Carena, mach's gut!

Carena: Sehr gerne. Ja auch, danke euch, tschüss!

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