Den Wald vor lauter To-dos nicht sehen? OKR in Agenturen richtig nutzen | #28

Shownotes

Neues Jahr, neue Ziele – aber wie setzt man sie wirklich erfolgreich um?

In der ersten Episode 2025 von Agency Life Deutschland sprechen wir mit Erno Obogeanu-Hempel, einem der führenden OKR-Experten im deutschsprachigen Raum. Als Business Coach, Keynote Speaker und Autor hat er bereits über 260 Unternehmen dabei begleitet, die Objectives and Key Results (OKR)-Methode erfolgreich umzusetzen – und weiß genau, worauf es ankommt.

Doch ist OKR tatsächlich die richtige Methode für Agenturen, um Ziele zu erreichen? Lohnt sich der Einsatz unabhängig von Größe, Struktur und Arbeitsweise? Wie viel Aufwand erfordert die Implementierung? Erno liefert Antworten und zeigt anhand praxisnaher Beispiele, wie Agenturen mit OKR klare strategische Ziele setzen, Teams ausrichten und operative Exzellenz fördern können.

Für alle, die 2025 nicht nur planen, sondern ihre Agentur nachhaltig voranbringen wollen – jetzt reinhören!

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Erno: Ziele richtig setzen und managen in Agenturen. Unser heutiger Gast ist mehrfaches Startup Gründer, hat eigene Unternehmen im Silicon Valley entwickelt und ist heute Keynote Speaker, Bestseller Autor und Hochschuldozent. Aber er ist vor allem eins, Experte für OKR, Objectives and Key Results. Mit ihm sprechen wir heute darüber, wie die Management Methode in Agenturen angewendet werden was für den Staat wichtig ist und wie ihr Agenturgründer und Gründerinnen zur erfolgreichen Implementierung beitragen können. Viel Spaß

Erno: Herzlich willkommen zur ersten Episode in 2025 von Agency Life Deutschland bei Team Leader. Neues Jahr, neues Glück, aber auch ganz viele Fragen stehen ja immer mit diesem Jahresauftrag in Verbindung. Es ist eine Phase der Orientierung, neuen Zielsetzungen, aber auch der strategischen Planung. Und was wir in unserem Podcast in dem Fall natürlich nicht außen vor lassen wollen, ist die Frage, wie können Agenturen diese strategischen Ziele im neuen Jahr effektiver umsetzen? auf der anderen Seite aber auch nicht das Alltagsgeschäft aus den Augen verlieren. Und die Frage wollen wir natürlich heute nicht alleine beantworten. Wir haben uns eine sehr erfahrene und gerade in dem Bereich sehr renommierte Person mit ins Podcaststudio geholt. Ihr kennt es schon, wir stellen ungern selbst vor, sondern geben der Person gleich das Wort. In diesem Sinne, Hi Erno, schön, dass du bei uns bist. Vielen Dank für die Einladung. Möchtest du dich vielleicht unseren Zuhörern einmal ganz kurz vorstellen? Einfach ein, zwei Sätze zu dir, wo du herkommst, was so dein Weg ist und was dich auch hier heute hergeführt hat. Ja, ich wohne südlich von München, Rosenheim, bin tätig als Unternehmensberater, als Trainer, als Business Coach, als ... Keynote Speaker als Hochschuldozent und Autor und das im Bereich Strategie, Strategieumsetzung mit OKR, Innovation, KI neuerdings. ja, habe so zwei Welten kennenlernen dürfen. Einmal die Startup-Welt, habe eigene Startups gegründet und eben die Konzernwelt und war bei ProSieben Seite 1 als CTO und CPO tätig. Danke für deine Vorstellungen und hallo auch erstmal von mir, super schön, dass du heute da bist. Wir wollen ja heute über das Thema OKR sprechen. Ich muss gestehen, ich bin öfter über diesen Begriff irgendwo gestolpert, aber so richtig weiß ich gar nicht, was das ist. Magst du vielleicht einmal mir und natürlich Zuhörern, denen es vielleicht genauso geht, einmal kurz erklären, was verbirgt sich hinter OKR? OKR ist ein Akronym, das steht für Objectives and Key Results. Und das ist eine Strategie-Umsetzungsmethode, eine Zielsetzungsmethode. Man könnte es auch als moderne Führungsmethode sehen, als agiles Betriebssystem für ein Unternehmen. Und es hilft eben sehr konsequent Ziele zu setzen und die zu verfolgen und damit noch erfolgreicher zu werden. Es geht Effektivität und Effizienz. Okay, super spannend. Eine Frage, ich habe gehört, das wurde ja, also okay, die Methode wurde von Intel entwickelt und wird ja auch von vielen großen Playern wie bei Google sehr erfolgreich angewendet. Jetzt stellt sich natürlich für Agenturen die Frage, ist das eine Methode, die hier auch umsetzbar ist? Also ich werde sehr oft gefragt in meinen Seminalen, Vorträgen. ab wie vielen Menschen würdest du empfehlen OKR zu nutzen? Und meine Antwort ist immer ab zwei Personen gibt es Missverständnisse über Ziele. Und insofern kann man das auch bei sehr kleinen Firmen einsetzen, eben auch gerade bei Agenturen. Immer dann, wenn es darum geht, sich weiterentwickeln zu wollen, ob strategisch oder im Sinne von operativer Exzellenz, ist eine Zielsetzungsmethode einfach immer sehr hilfreich. Und deshalb lässt es sich eigentlich in so gut wie jeder Industrie einsetzen. und auch sehr gut bei Agenturen. Da vielleicht auch nochmal die Rückfrage mit dem Risiko, jetzt höherer und höher zu verlieren. Ist es auch unabhängig von der Struktur? Also je nachdem, wie eine Agentur aufgebaut ist, hierarchisch, weniger hierarchisch und hinsichtlich der Flexibilität? Absolut. Also das Erstaunliche ist eigentlich, man könnte so denken, dass es vielleicht eher in modernen Organisationsformen, Netzwerkorganisationen gut funktioniert, aber es funktioniert erstaunlich gut, gerade inso auch hierarchisch. Also wirklich in jedem Organisationsmodell lässt sich OKA hervorragend anwenden und es hilft gerade diese organisatorischen Mängel, die eben Aufbauorganisationen, Linienorganisationen mit sich bringen, bis hin zu Matrixorganisationen sehr gut damit eigentlich zu reparieren. Was sind da klassische Problemstellungen, wenn wir da schon mal sind? Also in hierarchischen Organisationsformen ist die Problemstellung, dass man sehr stark in Fachsilos denkt, man eher gegeneinander als miteinander arbeitet, eher Unterlasse als Unternehmer ist und deshalb man sehr starke Abstimmung braucht und genau mit solchen Zielen, OKR-Zielen, kann man sehr gute Abstimmung bewirken. Lass uns gerne einmal bisschen konkreter werden, wenn wir jetzt auf die Agenturwelt schauen. Vielleicht können wir uns da mal aus deiner Erfahrung ein Beispiel rausnehmen. Kannst du uns mal so bisschen durchführen, wie würde denn die Umsetzung aussehen? Also OKR unterscheidet sich von anderen Zielsetzungsmethoden in der Art. Die bekannteste ist MBO, Management by Objectives. Dort setzt man Jahresziele und dadurch, sich die Welt so schnell bewegt momentan, wir sehen es jetzt gerade im Zeitalter KI, dass die Welt sich viel schneller dreht als vorher, müssen wir Ziele kurzfristiger setzen. Und hier hat sich etabliert ein Zyklus von drei Monaten, das heißt, ich setze alle drei Monate oder alle vier Monate maximal setze ich mir Ziele und ich schaue mir danach drei Monaten an, ob ich die Ziele erreicht habe, was ich daraus gelernt habe und passe so wieder neu meine Ziele an. Und es unterscheidet sich auch maßgeblich dadurch, dass man ein völlig neues Mindset entwickelt mit dieser Methode, weil man nicht in Richtung Output. in Richtung Outcome denkt. Das heißt, wir setzen Ziele nach Nutzen, Wirkung, Wertbeitrag und so Beispiel zu nennen, wir sehen oft so typische Ziele wie beispielsweise, wir haben zehn Webinare durchgeführt. Das sind so herkömmliche Zählweisen und man hinterfragt dann eben den Nutzen dieser Webinare. Wozu mache ich das? Mache ich das, neue Kunden beispielsweise zu gewinnen? Und dann setzt sich das Ziel eben eher Outcome orientiert und sagt nicht, wir haben zehn Webinare durchgeführt, sondern wir haben zehn Kunden über Webinare gewonnen. Also ich schaue mir die Wirkung der Webinare an, warum ich das mache. Oder wir haben Reisekosten gespart durch Webinare und beziffer die dann, weil ich sonst vielleicht zu einer Messe fahren müsste, Kunden zu gewinnen. Das heißt, wie sehen jetzt die Schritte konkret aus, wenn ich mir jetzt so ein Ziel zum Beispiel setze? Quartals bezogen. Was sind meine Steps bis dahin wöchentlich und monatlich? Also es gibt ein sogenanntes OKR Planning Meeting, wo ich diese Ziele definiere. Das setzt sich im Team zusammen. Da gibt es verschiedene Formen. Also einmal dieses Top Level, also die Agenturleitung mit den Abteilungsleiterinnen gemeinsam definieren quasi die Unternehmens-, die Agenturziele und daraus leiten sich dann wiederum die Abteilung oder die Teams, je nach Hierarchie Levels, dann entsprechend ihre Ziele ab. damit in das große Ganze einzubezahlen und diese Ziele verständlich zu machen und damit einerseits Strategie, andererseits operative Exzellenz zu erreichen. Sobald die Ziele definiert und veröffentlicht sind, Grundprinzip OKR ist auch Transparenz, das heißt jeder sieht alle Ziele, was ja bei MBO anders ist, wo ja eher Ziele geheim gehalten werden komischerweise. fangen dann die Teams an umzusetzen. Das heißt, sie haben kreativen Spielraum, diese Outcome, diese nutzenorientierten Ziele umzusetzen und treffen sich entweder wöchentlich oder alle zwei Wochen, eben immer wieder zu schauen, ob wir uns in die richtige Richtung bewegen, ob wir Fortschritt machen und passen dann entsprechend ihre Tätigkeiten, ihre Aufgaben, ihre Tas entsprechend an, maximale Wirkung zu zeigen. Und am Ende von einem Zyklus von drei Monaten wird dann nochmal eine finale Rückschau gemacht. Einerseits inhaltlich haben wir die Ziel erreicht. Wenn wir die Ziele erreicht haben, feiern wir entsprechend die Ziele. Wenn wir sie nicht erreicht haben, dann schauen wir eben, was haben wir draus gelandet? Warum haben wir die Ziele nicht erreicht und versuchen dann im nächsten Zyklus einfach besser zu werden. Gibt es noch eine zweite Rückschau, wo wir sehr stark auf die Methodik und auf die Zusammenarbeit schauen? Hat die Chemie gestimmt? Haben unsere Prozesse gestimmt und optimieren das nochmal von dieser Seite? Und so bewegen wir uns immer wieder Zyklus Zyklus, immer mehr Richtung unserer Vision, unseres Unternehmens. unseres Nordsterns, den wir erreichen wollen. Gibt es da in den Meetings eine Art Zeitbegrenzung oder sagst du, hey, das muss jeder für sich schauen, wie lange es braucht, diese Ziele zu definieren? Bei OKR führen wir Meetings typischerweise timeboxed durch. In einem Planning versuchen wir innerhalb von vier Stunden unsere Ziele zu definieren. Das hört sich erstmal nach sehr viel an. Aber der Nutzen aus diesem Meeting sind nicht unbedingt nur die Ziele, sondern auch die Diskussionen. Deshalb bin ich immer ein bisschen skeptisch, wenn dann Unternehmen sagen, können wir das nicht schneller und kürzer machen. Aber das Wertvolle sind genau diese Gespräche und wir hören das immer wieder bei Einführungen. Wir haben nur nie so ausführlich darüber gesprochen, welche Richtung wir uns bewegen wollen. Wir haben noch nie uns mit anderen Abteilungen so gut abgesprochen und so gut verstanden und so die Zusammenarbeit einfach sehr viel besser vorangetrieben. Ich glaube du hörst das bei mir schon raus, weil ich glaube man trifft ja bei Agenturen schon auf eine Branche oder auf einen Sektor, wo Zeit oftmals begrenzt ist plus auch schlecht kontrollierbar ist im ersten Step, weil man einfach eher im Dienstleistungsgeschäft ist, extern abhängig ist und da jetzt eben die Frage für Agenturgründer, Agenturgründerinnen oder eben leitende Persönlichkeiten muss man sich erschlagen fühlen am Anfang von dem Konzept beziehungsweise wie aufwendig ist es auch wenn ich jetzt als Gründer sage hey ich möchte das ganze bei mir etablieren habe aber wirklich Angst dass ich da ein Himala hervor mir aufbau wo ich erstmal nicht drüber kommen Also prinzipiell schauen wir uns immer bei der Einführung an, wie wir Meetings kombinieren können. wenn wir zum Beispiel ein wöchentliches Team-Meeting haben, dann nutzen wir genau dieses Meeting. Also wir versuchen, wenig neue Meetings einzuführen und da möglichst effizient zu sein. Gleichzeitig kann man eine sehr schöne Return-of-Investment-Berechnung aufstellen und sagen, wenn wir nur zwei bis fünf Prozent abweichen von unseren Zielen in einem kompletten Quartal, dann lohnt sich das Investment von zwei bis vier Stunden, diese Ziele festzuhalten. Und wir stellen immer wieder fest, dass gerade strategische Ziele, nehmen wir aktuell so was wie eine Strategie 2030, dass da meistens 2029 nachgeschaut wird, was haben wir denn davon erreicht und dass dann meistens Unim feststellen, wir haben eigentlich gar nichts erreicht. Also die Quote der Zielerreichung Strategieumsetzung bewegt sich so grob zwischen 10 und 20 Prozent, die es überhaupt schaffen ihre Ziele umzusetzen. Und das ist eigentlich tragisch, es ja genau darum geht es Unternehmen zukunftssicher aufzustellen und gerade in der heutigen KI-Zeit geht es darum, habe ich noch eine Daseinsberechtigung als Agentur, werde ich abgelöst durch KI, übernimmt der Kunde gewisse Aufgaben durch KI selbst und deshalb gibt es viele Agenturen, die sich einfach völlig neu umorientieren müssen, weil der Kunde immer mehr selbst übernehmen kann. Ob das jetzt reines Texten ist mit JGBT, ob das Visuals, Creatives sind mit Canva und Co., ob das Filme sind mit Sora und was auch immer dort an KI-Tools kommt, die Welt bewegt sich so rasant, schnell, dass es unheimlich wichtig ist dort eine Strategie. eben zu haben als Agentur. Und gleichzeitig geht es darum höchste Effizienz an Tag zu legen, was das operative Tagesgeschäft betrifft und sich auch dort Ziele zu setzen. Werd ich effizienter in der Produktion von Assets und diese Ziele dann zu setzen und klar zu verfolgen und nicht in das Schema zu verfallen, einfach immer nur zu hobeln, operativ zu arbeiten, wird sich schon irgendwie wiederlegen das Ganze, wird sich halt nicht und Deshalb ist es gerade heutzutage so wichtig, Strategie zu verfolgen, operative Exzellenz, die Performance der einzelnen Mitarbeiter deutlich zu erhöhen, so Themen wie Fachkräftemangel zu beheben durch KI. Was würdest du sagen, was sind, du hast schon ein paar Punkte angesprochen, aber vielleicht nochmal runtergebrochen, was sind die größten Vorteile aus deiner Sicht für Agenturen, wenn sie dieses Jahr umsteigen auf die OKA-Methode? Also der größte Vorteil ist, dass ich die Strategieumsetzung durch die Meeting-Strukturen und die klaren Regeln ritualisieren. Also es gibt eigentlich fast keinen Weg raus, dadurch, dass ich regelmäßig diese Meetings abhalte, immer wieder schaue, habe ich einen Fortschritt, ich messe diesen Fortschritt und deshalb ist es fast ein Garant, diese Strategie umgesetzt zu bekommen. Das gleiche gilt für operative Exzellenz, also wir haben immer diese zwei Säulen und die dritte Säule ist eben auch wichtig, ihr hattet es auch schon angesprochen, operatives Tagesgeschäft. Dort ist unser Ratschlag immer nicht OKR zu verwenden, sondern mit KPIs zu messen. Das heißt, ich brauche so ein duales System aus OKR und KPI, eben die drei Säulen Innovation, operative Exzellenz und Tagesgeschäft möglichst gut abzudecken. Hab da eine Systematik und dadurch, dass wir die Ziele outcome-orientiert setzen, ist es eben keine Micromanagement mit Wode, wie es vielleicht manchmal so wahrgenommen wird, sondern es lässt unheimlich viel kreativen Freiraum, wie ich diese Ziele fülle. Und gerade in Kreativberufen, gerade in Kreativteams ist OKR vorrang geeignet auch für Generation Y, Generation Z eben hier genau diesen Purpose, diese Sinnhaftigkeit auszuleben. Warum? Weil OKR eben immer nutzungsorientiert arbeitet und wir üben auch immer, wie komme ich von Output? Wir denken immer sehr umsetzungsorientiert. Aber wie komme ich dort auf diesen Nutzenlevel? Und das geht über die Frage, warum oder wofür. Und damit bekomme ich die Sinnhaftigkeit mit, weshalb es so stark in Resonanz geht, gerade mit jungen dynamischen Teams. Weil dort eben die Sinnhaftigkeit meines Berufs und die Wirkung, was ich erzeuge, eine entscheidende Rolle spielen. Auch da wieder die Rückfrage. Gerade in Agenturen hast du ja auch oftmals etwas flexibler Konstellationen. Vielleicht ist jemand Teilzeit dabei, du hast vielleicht noch Werkstudenten, Dualis, wie auch immer mit dabei. Zieht sich OKR über die ganze Organisation? Frage A. Aber starte gerne rein. Ja, die Frage stellt sich quasi, haben wir Teams, die rein operativ tätig sind, die also keine Verbesserung bewirken müssen oder die keine Strategie umsetzen? Diese Teams arbeiten klassischerweise nicht mit OKR. Ich stelle dann aber immer gerne die Frage, gibt es wirklich diese Teams, die rein operativ arbeiten oder können die nicht auch hier und da eine Verbesserung mit beitragen? Und deshalb ist eigentlich immer mein Wunsch, dass wir es tatsächlich unternehmensweit, agenturweit einführen, hier auch nicht so etwas wie eine Zweiklassengesellschaft zu etablieren. Die dürfen bei OKA mitspielen, die anderen dürfen nicht mitspielen, sondern wirklich alle einzubeziehen. Und insofern können wir da alle mitnehmen. Ich hatte es vorher auch erwähnt, das ist eigentlich auch eine moderne Führungsmethode. Gerade im Teilzeit, gerade in Distance Leadership, also aus dem Homeoffice raus. Gerade in verteilten Teams. haben Unternehmen, sind weltweit verteilt. Wir hatten gerade jetzt vorletzte Woche ein Unternehmen, die haben Mobile First, also die haben nicht mal ein Büro. Die haben so viele Spezialisten weltweit und die brauchen ein Konzept, wie man gemeinsam an Zielen arbeitet. Und OKR ist simplifiziert gesagt eigentlich ein Kommunikations-Tool. Zweite Anschlussfrage, wenn das Ganze ans Team auch weitergegeben wird. Gibt es da für Führungskräfte, vielleicht für Geschäftsführer, Geschäftsführerinnen auch irgendwie so einfache Steps, wie man die Mitarbeiter begleiten kann? Weil ich glaube, das spielt ja schon eine wichtige Rolle, oder? man nicht sagt, wir legen uns jetzt die Ziele fest und schauen in drei Monaten drauf, sondern dass man irgendwie immer mal wieder auch dran ist. Also ein Grundprinzip bei OKR ist, dass ich eine gewisse Begleitung brauche. Und was wir dort immer empfehlen, ist, dass man intern Mitarbeitende schult in OKR. Wir bieten dort eine sehr intensive Schulung mit drei Tagen an und diese sogenannten OKR Coaches und Master die begleiten dann quasi all diese Teams intern. Es ist wirklich ein Teilzeitjob, es ist nur quasi rund so einen Zykluswechsel etwas intensiver. Aber ansonsten unterzyklisch ist das quasi keine Arbeit, weil sich dann die Teams eben selbst organisiert die Zielerfüllung kümmern. Kann man mal punktuell reinschauen, ob das alles noch läuft, aber ansonsten ist es eigentlich eher so wir fähigen die Unternehmen und dann können die Unternehmen das selbst durchführen. Noch eine letzte praktische Frage. Gibt es dafür irgendwelche Tools, notwendig sind oder die du empfiehlst, die Ziele zu tracken und zu veranschaulichen, wo man sich im Verlauf gerade befindet? Also das einfachste und tatsächlich wirkungsvollste Tool ist zunächst mal mit einem Excel-Sheet zu beginnen. Wir geben unseren Kunden auch immer entsprechende Vorlagen. Uns ist immer wichtig, dass erst mal so die Methode, die Denkweise, das Mindset sich festigt und dann ist es empfehlenswert auf Tools zu gehen. haben dazu, weil es inzwischen so viele Tools gibt, ein Vergleichsportal eingerichtet, die passende Lösung zu finden. Das Vergleichsportal heißt OKR Software und dort kann man sich dann eben entsprechend die passende Lösung aussuchen. Da gibt es Hersteller wie Mooncam, Profitco, Quantiv, Workpath und viele andere Tools, die sich eben genau auf die Zielsetzung spezialisiert haben, die eben helfen diese Ziele zu erstellen, diese Ziele zu visualisieren, also wie sich der Fortschritt entwickelt, dann auch Meeting-Strukturen dort gut zu begleiten, auch Reminder E-Mails rauszuschicken, wenn man nicht jetzt wöchentlich dann diese Werte abgedatet hat. Also sehr hilfreiche Tools, aber unsere Empfehlung erstmal die Methode kennenzulernen, auch zu schauen welches Tool passt am besten, das kann man eben sehr gut, wenn man die Methode erstmal verstanden hat. Deswegen starten wir meistens mit Excel Sheet. Mhm. Okay. Und auch bei Agenturen bleibst du in diesem 3-Monats-Zyklus aus deiner Sicht. Ich habe gerade das Gefühl, es passiert so viel und so schnell, aber vielleicht ist es ja auch entschleunigend. Daher die Frage, ob man wirklich da bleiben soll. Ich glaube, als Agentur tendierst du auch schnell dazu, diese Zyklen runterzufahren, weil du halt sagst, in einer Woche schaut unser ganzes Business gefühlt anders aus als vor einer Woche durch KI, durch die krassen Veränderungen, die gerade uns herum passieren. Ja. Also, okay, Arif. Bildet quasi diese Agilität auf Outcome-Ebene, einem bestimmten Meta-Level, auf drei Monaten typischerweise. Man könnte das auch runterschalten auf zwei Monate. Wir hatten auch Unternehmen begleitet, die während der Pandemie auf zwei Monate runtergeschaltet haben. Gerade in der Reisebranche, weil sich dort so viel verändert hat. Ansonsten versuchen wir dann so eine Phase von Stabilität zu erzeugen tatsächlich. Aber eben auf Outcome-Ebene, auf Nutzen- Wirkungsebene. OKR richtig machen und da gehören so ein paar Kunstgriffe dazu, die Ziele richtig zu setzen, dann schaffen wir auf der Ausführungsebene, also auf der Output, auf der Task-Ebene Agilität von einer Woche oder sogar von einem Tag quasi. Also meine täglichen Aufgaben, Task, kann ich jeden Tag anpassen. oder in der Teambesprechung einmal der Woche anpassen, oder alle 14 Tage, anhand des Fortschritts. Und dadurch schaffe ich eben eine sehr viel schnellere Agilität auf der Arbeitsebene, aber auf der Nutzen-Ebene eben eine Agilität von drei Monaten. Und das hat sich sehr bewährt. Man muss einfach so bisschen schauen, dass man immer noch genügend netto vom Proto hat, im Sinne von, ich habe die Planings, habe die Reviews, die kosten halt schon ein bisschen Zeit. Und wenn man dann den Zyklus zu kurz setzt, dann man irgendwo von Ziel zu Ziel und deshalb ist so eine gewisse Stabilität ganz hilfreich. Wir wollen sogar auch so etwas wie eine gewisse Kontinuität erzeugen, indem wir so etwas aufstellen, auch wie eine Jahresroadmap. Wir verstehen die als agile Jahresroadmap, wir überprüfen also jedes Quartal, ob die Ziele immer noch passen. die wir uns einmal im Jahr überlegt haben. Aber auch das ist sehr hilfreich. Dort bewegen wir uns eher auf einer Ebene, wo wir uns hohe strategische Ziele auflegen, ob das eine Expansion in ein neues Markt ist, in ein neues Territorium oder andere Themen. Dadurch, dass die aber auf Outcome-Ebene gesetzt werden, also auf Nutzen-Ebene, reicht uns meist dieser Zyklus von drei Monaten. Wir müssen es nicht unbedingt runterschalten. Regina, bevor du glaube ich zu den drei Tipps noch mal am Ende kommst, die einfach noch mal abrunden sollen. Ich bin jetzt da noch einmal kurz reingegangen, weil das ist was, ich habe mich auch ein bisschen mit der Methode beschäftigt und ich bin wirklich auch immer bei diesem Outcome, Output so bisschen hängen geblieben und die klare Unterscheidung zwischen KPI und wirklich einem OKA. Vielleicht hast du da noch mal irgendwie einfach so ein paar Beispiele im Agenturkontext wirklich, dass man auch richtig rein startet, weil das finde ich immer am Anfang ein bisschen schwer. Was ist jetzt mein OKA und was leitet sich daraus ab? Also wir bewegen uns oft, also Menschen sind oft sehr umsetzungsorientiert und man bekommt vielleicht gerade so eine Idee, wie vorher schon erwähnt, wir wollen jetzt irgendwie neue Kunden gewinnen durch Webinare als Beispiel. Und dann wird sehr oft ein Ziel festgelegt, wir müssen jetzt einfach mal zehn Webinare durchführen und wir kommen eben über die Frage, warum oder wofür zum Nutzen. Jetzt wäre die Frage ans Team, warum wollt ihr die Webinare dürfen? Dann kommt vielleicht als Antwort, neue Kunden zu gewinnen oder in neue Segmente fortzustoßen. Und dann nehmen wir genau diese Antwort und formulieren dann das Ziel Und so können wir das quasi mit jedem Ziel machen. Das ist eine sehr systematische Ein weiteres Beispiel könnte sein, dass wir sagen, wir wollen KI-Tools einführen. Auch das ist ein Task, also eher ein Output. Und wir überlegen uns, warum wollen wir diese KI-Tools einführen? Wir wollen vielleicht unsere Effizienz steigern. Wir wollen vielleicht schneller Assets unseren Kunden ausliefern können. Vielleicht auch mit mehr Variation, dass der Kunde auswählen kann. Und deshalb schauen wir uns einfach den Nutzen an und machen diesen Nutzen daraus messbar. Dass wir sagen, haben Assets, die Produktion von Assets von drei Tagen auf eine Stunde reduziert durch KI. Oder wir haben die Kosten reduziert oder wir haben Fehler vermieden durch eine Automatisierung. Und das stellen wir jeweils im Vordergrund und wir überlassen dann den Teams, wie sie das lösen, welches KI-Tool sie nutzen. Sie können entsprechend experimentieren und dann entsprechend das Ziel so erfüllen. Danke für diese Beispiele. Ich glaube, das macht es auf jeden Fall greifbarer. Jetzt kommen wir tatsächlich schon zur letzten Frage. Wenn Agenturen jetzt sagen, okay, das klingt spannend, okay, da schauen wir uns näher an, damit wollen wir arbeiten. Vielleicht sogar auch, wenn Agenturen das nicht explizit machen, sondern generell einfach aus seiner Erfahrung heraus. Was sind so die drei Top-Tipps in diesem Kontext? Was können Agenturen daraus lernen? in Bezug auf strategisches Arbeiten, in Bezug auf die Anwendung von OKA, vom OKA-Prinzip. Also erstmal ist es ganz spannend, sich damit näher zu beschäftigen, Buch zu lesen oder Videos sich anzuschauen. Unsere Erfahrung ist immer die, das dient klar zur Inspiration, aber meistens ist es unheimlich schwer, sowas aus dem Buch zu lernen. Also wer von uns hat das Autofahren durch ein Lesen von einem Buch gelernt? Niemand. Wir haben das Autofahren gelernt durchs Autofahren, durch das Anwenden, die Fahrstunden und anschließend hat man es eigentlich erst richtig gelernt und so ist es. Eben auch bei OKR ein Buch zu lesen, dient zur Inspiration, ist auch ganz wertvoll. Hab ja auch einige Bücher dazu geschrieben. Dennoch ist es empfehlenswert, einen Workshop, Seminar mitzumachen, es einfach anzuwenden, einfach zu üben. Und selbst nach dem Seminar braucht es immer noch ein bisschen Übung, aber irgendwann ist es so, geht es im Fleisch und Blut über, dass man sich gar nicht mehr vorstellen kann, wie man vorher Ziele gesetzt hat und wie jetzt eben dieses neue Mindset eben hier ganz neue Ziele es ja gerade schon angesprochen. Zum Abschluss wollen wir natürlich auch nochmal kurz deine Position in dem ganzen mit reinnehmen. Du hast dich ja am Anfang vorgestellt mit all deinen Tätigkeiten, die ja sehr breit gestreut sind. Aber ich denke, man kann an der Stelle jetzt auch einfach kurz nochmal erwähnen, warum. du auch hier einfach sitzt und was du in dem Kontext genau machst. Du hast ja auch dein eigenes Team, deine eigene Struktur, dein eigenes Netzwerk letztendlich auch. Gib uns doch noch mal einen ganz kurzen Abriss einfach, inwieweit du und dein Team letztendlich im Umfeld OKR gerade für Akturen aktiv seid. Also meine Passion ist Arbeitswelten menschlicher zu machen und wir führen OKR bei Unternehmen ein. Wir haben bislang bei ungefähr 260 Unternehmen OKR eingeführt und es beginnt meist mit einer Befähigung des Unternehmens. Das heißt hier zu schauen, welche Mitarbeitenden sind geeignet, OKR Coach oder Master Ausbildung mitzumachen, das Unternehmen intern zu begleiten und unser Grundprinzip ist immer, Befähigung, das heißt durch Trainings, entsprechende Begleitung, Coaching, durch Shadowing, also das heißt interne Mitarbeitende es vorzumachen und dann entsprechend, wenn eigene Mitarbeitende das dann durchführen, nochmal auch zu begleiten, nochmal leichte Korrekturen anzumargen, Feedback zu geben, das heißt einfach in diese Befähigung zu begleiten und dann auch zu beraten, wie man am besten ausrollt, wo beginnt man am besten, da gibt es keine Blaupausen. Das muss man einfach von Unternehmen zu Unternehmen, Agentur zu Agentur anschauen, was da am besten passt und dann eben entsprechend zu begleiten und dann irgendwann Staffelstab zu übergeben, sodass es unnähemselbst tätig werden kann. Wir haben auch eine OKR Community gegründet, wo man Mitglied werden kann gegen geringen Kostenbetrag und dann eben auch am Ball bleiben kann. Wir haben sehr viele OKR Coaches und Master, die wir auch jahrelang begleiten, weil sie sich einfach immer weiter entwickeln wollen, immer wieder auf neue Herausforderungen kommen, unternehmen und wird darauf sehr gute Antworten geben können. Cool, also ich glaube, wenn es das Thema geht, man ohnehin kaum dran vorbei. Deswegen, ihr habt es jetzt gehört, also wenn ihr mehr erfahren wollt, bist du glaube ich auch immer einfach offen in jeglicher Hinsicht. In diesem Sinne bleibt uns gar nicht mehr viel anderes übrig, als uns zu bedanken für die ganzen Insights, für die Beispiele. Ich glaube gerade eben diese Beispiele und diese Frage nach dem Warum ist oftmals der springende Punkt. Aber auch der Anreiz, mit dem zu starten und auch mit was man starten kann, super wertvoll. In diesem Sinne ein ganz großes Dankeschön von unserer Seite. Dankeschön natürlich auch wieder an unsere Zuhörerinnen und Zuhörer fürs Einschalten. Wenn euch gefällt, wir hier machen, denkt dran, abonniert uns gerne oder gebt uns auch eine Bewertung auf dem Streaming-Kanal eurer Wahl. freuen wir uns immer sehr drüber. Und wenn ihr weitere Gastempfehlungen für uns habt, wie den Erno hier, schreibt uns auch sehr gerne alle Kontaktdaten, findet ihr den Show Notes. Und dann freuen wir uns auf die nächste Episode, die in zwei Wochen kommt. Bis zum nächsten Mal. Danke, Erno. Danke euch. Ciao. Ciao.

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