25 Jahre Agenturgeschichte: Was wir von den „Boomern“ unter den Agenturen lernen können – mit Harri Paquin | #32
Shownotes
Congrats zum Jubiläum!
Die wenigsten Agenturen schaffen es, fünf Jahre zu überstehen. Zehn Jahre sind schon ein Erfolg. Und wer nach 25 Jahren noch am Markt ist, hat definitiv Geschichten zu erzählen.
In dieser neuen Episode von Agency Life Deutschland sprechen Regina und Jona mit Harri Paquin, Geschäftsführer der Eventagentur REALIZE – und einer der „Boomer“ unter den Agenturen. Seit einem Vierteljahrhundert behauptet sich REALIZE erfolgreich in der Branche.
Wir fragen: Welche Fehler musste Harri machen, um heute da zu stehen, wo er ist? Wie hat sich die Agenturwelt über die Jahre verändert? Und welche Rolle spielen Kundenbindung, Verantwortung und Unternehmenskultur für den langfristigen Erfolg?
Ein ehrlicher Blick hinter die Kulissen – über Krisen, Comebacks, Teamführung und die Frage, was heute wirklich zählt, um als Agentur nachhaltig zu bestehen.
Jetzt reinhören und von den Boomern unter den Agenturen lernen!
Mehr zu Harri und REALIZE: LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/harri-paquin/ Website: https://www.realize-events.de/
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Harri Paquin: Harri Paquin Vielleicht zu sagen, hey, bleibst erst mal bei deinen Kernthemen und geht es etappenweise. Das etappenweise ist vielleicht schon auch eines meiner oder unsere großen Erfolgsfaktoren, dass wir immer schrittweise, also stufenweise vorangegangen sind. Aber manchmal will man doch zu viel. Gerade als Eigentümer und Inhaber. Das würde ich vielleicht ein bisschen anders machen. Auch das Gleiche vielleicht auf der Mitarbeiterebene. Das ist extrem wichtig, diese Unternehmenskultur oder jetzt gerade Agenturkultur. so zu verankern, dieses Miteinander, das war immer ein Ziel, aber ich glaube, man hätte da noch bisschen detaillierter anfangen können, gleich ein Erfolgsteam, ein Talent-Team aufzubauen. Und das dritte Thema würde ich vielleicht die Unterschätzung des Marktes, wo man doch immer sehr dran bleiben muss und man einfach mit anderen Themen, die zwei vorher vielleicht auch, neuen Produkten so beschäftigt ist, dass man einfach mehr Körperlacht. Der Markt hat sich verändert. musste mich wirklich anpassen und musste dranbleiben. Du hast jetzt, glaube ich, mit diesen drei Fehlern auch so paar Felder schon aufgerissen. Wir wollen ja auch heute mit dir so bisschen in die Veränderung reingehen und uns auch anschauen, was hat sich verändert und das aber auch aus verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven. Vielleicht können wir mal nach innen anfangen, weil wir haben ja mit dir schon einen guten Zeitzeugen, wenn ich das so sagen darf. Agenturen hatten ja früher, man muss auch ganz fair sagen, wir beide sind ja eher jetzt auch vom vom neueren Part, sag ich mal, aber früher hatten Agenturen ja diesen härteren Ruf. Und heute ist ja auch Work-Life-Balance immer wieder ein Keypoint. Wie würdest du sagen, hat sich so die Mitarbeitererwartung auch an Agenturen verändert, wenn du an den Start denkst und jetzt an heute denkst? Der Wandel ist wirklich eines der krassesten Wandeln, würde ich sagen, in unserer Branche. Ich hatte es ja, einer der Values ist wirklich die Agentur, das Mindset in der Agentur und da war das eine meiner größten Herausforderungen, die sie anpassen. Ich glaube, der Markt hat sich nicht so schnell verändert wie das Mitarbeiter-Mindset. Und das ist tatsächlich eine sehr spannende Herausforderung. Gut, dass ich Kinder habe, so by the way. Die haben mir wirklich geholfen, diesen Wegen stärker mitzugehen und dieses Verständnis auch zu schaffen. Weil am Schluss muss man authentisch bleiben. Ohne authentisch, wenn du irgendwas veränderst, ohne dahinter zu stehen.
Harri Paquin: Harri Paquin Das merken die Mitarbeiter sofort und da ist es super schwierig, diese Agenturkultur aufzubauen. früher waren Überstunden normal. Das war ein Teil must have. Der Kunde hat uns einen Auftrag gegeben und wir sind losgerannt. Und dann über Wochenenden, Abendarbeit, 16 Stunden On-Site, ganz normal. Das ist heute in einer gewissen Form auch noch so, aber natürlich haben wir ein ganz anderes Motivationssystem geschaffen. sodass wir diese Work-Life-Balance wirklich platzieren können. Die Überstunden werden ausgeglichen, Wochenarbeit, wir haben einen Wellness-Tag eingeführt. Also ich will jetzt gar nicht in die Details gehen, aber tatsächlich ist dieser Wandel gravierend, auch spannend und es ist toll, dass es heute noch, und das finde ich auch gut, dass es gefordert wird, dass wir heute in einem Kontext arbeiten, dass wir trotzdem profitabel sind und die Mitarbeiter glücklich. Das verschreibt es ganz schön, glaube ich, aber gerne weiter. Da vielleicht an der Stelle würde mich interessieren, was bedeutet denn für dich Work-Life-Balance? Hat sich das vielleicht auch verändert? Wie hast du an der Anfangszeit Work-Life-Balance gelebt? Ist dir das überhaupt gelungen? Du hast gesagt, du hast auch Kinder. Wie ist dir das gelungen, so Agentur und Familie unter einen Hut zu bringen? Hat es da auch manchmal gekracht? Scheiße, ich wäre so gerne in der heutigen Zeit angefangen. Also Katastrophe, wirklich, also eigentlich Vollkatastrophe. Wenn ich die Zeit zurückdrehen würde, würde ich sie gerne zurückdrehen und würde gerade, als die Kinder klein waren, war ich 16 Stunden in der Agentur und habe nur vorangebracht. Ich habe versucht, die Positionierung am Markt und jedes Detail hat einfach von den Finanzen über das Marketing. Man hat eigentlich nur noch geschuftet und hat vergessen, hey, da gibt es was nebenbei noch. Und das ist heute eigentlich selbstverständlich. Und ich finde es super, der Staat sorgt dafür. Auch die Unternehmenskulturen haben sich verändert dafür. Also das heißt die Führungsteams. Ja, das fehlt mir wirklich. Das würde ich sehr gerne zurückdrehen. Aber von der Seite habe ich, glaube ich, ein bisschen nachgeholt. Ich habe einiges. Wir haben eine tolle Familie. ich schätze meine Kinder sehr. Und umgekehrt, glaube ich, haben wir ein bisschen nachholen können. Aber trotzdem kann ich jedem nur raten, die Agentur ist nicht alles.
Harri Paquin: Harri Paquin Der Unternehmenserfolg ist nicht alles. Vielleicht macht man mal 5 % weniger Profit. Aber am Schluss muss man natürlich nach innen hören. wenn man sich dann nur komplett aufarrgärt. auch der, übrigens, das ist ein ganz wichtiger Punkt noch, die Erwartungshaltung der Kunden ist auch andere. Der Druck ist nicht anders wie früher. Nur wenn man kann sich deutlich besser erklären, auch der Kunde akzeptiert einen Step zurück. Und das ist vielleicht noch ganz wichtiger Punkt. für alle da draußen. Redet darüber, kommuniziert es und lasst euch nicht nur unter Druck setzen von dem Kunden, sondern reflektiert es. Kunde versteht es. Er versteht es heute anders wie früher. Cool, auf die Kundenseite wollen wir später auch noch mal detailliert schauen. Ich glaube, da spielen auch die Erwartungen eine große Rolle. Ich würde noch mal gerne da ansetzen, wo du gerade gesagt hast, du warst ja auch wahrscheinlich Tendenz One-Man-Show bzw. Generalist am Anfang. Du hast ja gerade gesagt von Finanzen über eigene Positionierung, Vermarktung und so weiter. Vielleicht da mal die Frage, wenn du eine Stelle am Anfang direkt einstellen könntest, von Buchhaltung über die unterschiedlichen Bereiche, wo würdest du sagen, da ist der größte Hebel, als Gründer auch sich Freiraum zu schaffen für die wirklich wichtigen Dinge in Anführungszeichen. Das kommt natürlich auf die Persönlichkeit drauf an, eines jeden Unternehmers. Also meine wäre jetzt, ich bin relativ vertriebstark und habe eine kreative Grundhaltung für Themen. Also bei mir wäre es die operative, wirklich die Fachkraft. Und ich würde wahrscheinlich jedem, kommt jetzt darauf an, wenn ich jetzt mehr der operative bin, weniger kreativ bin. Also ich glaube, ich würde bei mir anfangen an die Analyse von meinen Fähigkeiten, meinen Talenten und bräuchte dann die Adaption sozusagen zu meinem Kontext. Grundsätzlich glaube ich, ist es wirklich die Talente in der operativen Umsetzung, auf die man sich hundertprozentig verlassen kann. Ja, Verantwortung übergeben und lass sie laufen.
Harri Paquin: Harri Paquin Hat sich da was für dich verändert? Was macht einen guten Mitarbeiter für dich aus? Was war früher ein guter Mitarbeiter und was bedeutet das für dich heute? Also ich glaube, der Mitarbeiter hat sich von meiner Erwartungshaltung oder von dem Gedanken, wir miteinander, hat sich eigentlich verändert. Ich hatte von vornherein immer den Gedanken, dass wir das Miteinander schaffen müssen. Es hat keinen Sinn, selbst wenn du nur zu zweit bist und ich stelle mich immer vor den Mitarbeiter. Das Wort, das ich gerade verwendet habe, Verantwortung übergeben zur Eigenverantwortung. Das ist, glaube ich, mein persönliches Geheimnis, was ich versucht habe, immer zu leben. kann nicht jeder Mitarbeiter, aber man kann sie auf dem Weg begleiten dafür. Und wenn es nicht funktioniert, dann muss man schauen, wie man da eine Lösung findet. Vielleicht gibt es eine Nische, in der man sie setzen kann. Aber grundsätzlich leben wir gerade im Eventgeschäft davon. Wir sind permanent beim Kunden, bei den Projekten draußen. Es ist super entscheidend, dass die Mitarbeiter selber laufen können. Meine Erfahrung so ein bisschen auch der Wandel von einer kleineren Konstellation zu einer größeren. war genau dieser Erfolgsfaktor, in dem man einfach wirklich die Verantwortung überträgt. Wenn ich das nicht tue, werde ich nicht wachsen können. Die Mitarbeiter wachsen mit der Verantwortung. Jetzt hast du gerade den Eventaspekt ja auch angerissen. Also wir haben es im Intro ja kurz vorgestellt. Und nachdem unsere Zeit hier begrenzt ist, wollen wir auch so ein bisschen auf die zweite Hälfte von euch als Unternehmen eingehen. ich denke, da ist der Begriff Corona nicht wegzudenken. Und auch das gehört zu eurer Erfolgsgeschichte. Wie habt ihr das überlebt? Ganz ehrlich? Also ich glaube vielleicht Corona. Ich will es nicht. Also.
Harri Paquin: Harri Paquin als einen großen Wendepunkt setzen, sondern ich glaube die Anpassungsfähigkeit im Agenturbereich ist eines der mit größten Herausforderungen generell. Wir haben immer wieder Marktveränderungen, das hatte ich ganz eingangs auch gesagt, wo wir schnell reagieren müssen und plötzlich sind die BGs weg, Projekte werden storniert, weil eine Branche nicht mehr floriert, Immobilienkrise, keine Ahnung, also nehmen wir als Beispiel 2001 wissen wir auch, da hat es auch gecrasht in jeglicher Hinsicht. So hatten wir immer diese Anpassungen. Ich glaube, sind diese Flexibilität und diesen Mindset in einem Magentumfeld. Da will ich jedem nichts vorlügen. Es ist permanent so. Corona war natürlich noch mal ein krasser. Es war ein richtiger Cut, weil von heute auf morgen gar nichts mehr ging. Ich hab witzigerweise es gar nicht so negativ, wenn ich jetzt heute dran denke. Wir hatten Und das ist vielleicht auch eine große Empfehlung, stabile Kunden zu haben, lange Bindungen, die haben wir uns wirklich in Corona mitgetragen. Sie haben eine faire Rückabwicklung in Corona mit uns gemacht. Aber es lag zu 100 % daran, dass wir wirklich eine starke Bindung zu unseren Kunden hatten. Und dann schnell umschalten natürlich wir wieder das Thema Anpassungsfähigkeit in die digitale Welt. Wir hatten unser erstes hybrides Event schon 2012 mit einem großen Kunden, für denen wir das kreieren durften und dann sind wir sehr schnell in die digitale Welt mit einem eigenen Portrat. Ich glaube, an der Stelle darf man auch sagen, das Thema Digitalisierung, was habt ihr gemacht? Da haben wir schon mal drüber gesprochen, weil du bist ja nicht das erste Mal bei uns im Podcast. ich glaube, es war Episode 7, wo du bei uns warst, deswegen hier vielleicht auch die Empfehlung. Dann sparen wir uns in Anführungszeichen so bisschen den Deep Dive hier rein. Aber in Episode 7 gibst du ja auch noch mal so bisschen den Einblick in die Richtung. Ja, Lass uns noch mal kurz auf die Formate schauen.
Harri Paquin: Harri Paquin Also geht natürlich damit einher mit der Digitalisierung. Was waren denn, würdest du sagen, so kurzfristige Anpassungen, die nötig waren während der Corona-Zeit und was ist dann auch wirklich geblieben? Also wie hat sich euer Angebot, wie haben sich eure Event-Formate verändert seither? Ja, die Entwicklung, ganz kurz zusammengefasst, ist wirklich total faszinierend, weil anfangs alle auf digital 100-prozentig, dann ist man so leicht in einen hybriden Faktor übergegangen. der dann ganz schnell in zu 100 Prozent live wiedergegangen ist. Diese Sucht, muss man schon fast sagen, von uns Menschen nach emotionaler Nähe ist faszinierend gewesen. Und das war für mich eines der faszinierendsten Erlebnisse, selbst auf den Events dabei zu sein und Top-Manager sich in den Arm fallen sehen, die glücklich waren, dass sie sich wieder persönlich unterhalten durften. Also das ist so mal am Rand wirklich eine ganz krasse Erfahrung gewesen. Und von der Seite ist die Antwort darauf, ja, wir sind, wir haben noch hybride Formate. Wir haben fast keine digitalen Formate mehr, also 100 % digital, sondern es ist einfach eine Mischung geworden. Wobei die Mischung auch sehr stark abnimmt und die Tendenz, weil auch Kosten dahinterstehen, natürlich ist ein Live-Event weniger kosteintensiv als ein hybrides Event. So, und das ist schon mal die Antwort, weil wir sitzen heute, weil wir wissen in unserer Marktlage, sind Budgets, werden immer spannender, herausfordernder und von der Seite gibt es bei mir ganz klar eine Tendenz Richtung live und die hybrigen Varianten werden dann genutzt, einfach nochmal die Reichweite zu... Ich glaube, das greift jetzt auch den Punkt Kundenbedürfnisse zum Status quo jetzt nochmal auf, weil bei Corona hatten wir ja voll den Shift, aber auch Not gedrungen eben zu digital. Kannst uns da mal so ein Bild der aktuellen Landschaft einfach zeichnen? Wo steht ihr jetzt gerade und wo stehen auch die Kunden? Was ist gerade so der Status quo? Also den Wandel der Kunden würde ich gerne darauf eingehen, vielleicht zuerst, wo wir stehen, weil tatsächlich orientieren wir uns ja sehr stark an den Kunden.
Harri Paquin: Harri Paquin Das ist ja der Ausgangspunkt als Dienstleister. Der Kunde hat sich, glaube ich, in letzten 25 Jahren extrem gewandelt. Wir sind anfangs von den Fachabteilungen beauftragt worden. Dann wurde irgendwann der Einkauf viel stärker und wir wurden kontrolliert. Es waren die Pitches, die plötzlich dann rauskamen. Die Pitches haben sich kannabalisiert, wo wir von größeren Konzernen in 10, 15 Agenturen eingeladen worden sind, die indiskutabel sind, ohne Frage, und hat sich heute vielmehr wieder bisschen auf Augenhöhe entwickelt, wobei der Einkauf immer noch eine wichtige Rolle spielt. Also die Balance ist da. Ich will das jetzt nicht als perfekt setzen, sondern ich sehe aber immer mehr Wertschätzung auch von Kundenseite. Und das ist eine Entwicklung, die ich jetzt auch nach vorne, wenn ich nach vorne schaue, positiv sehe. Dieses Verständnis für Work Life, für Überstunden, für das Herangehen der Agenturen, auch mal einen Rahmenvereinbarungen mitzuvereinbaren, dass man eine Agentur jetzt mal für drei Jahre hat und nicht sich selber, das ist ja ein Aufwand auch, den der Kunde sich antut, immer wieder neu pitchen zu müssen. Eine Stabilität im Verständnis miteinander. Das ist tatsächlich auch eine unserer Stärken, als Lead Agentur hier zu agieren. Also das ist was, Was dem Wandel hier auf der Kundenseite, wenn ich das betrachte, sehe ich das sehr positiv auch nach vorne geschaut. Von unserer Seite ist das Ganze eigentlich sehr stabil. Das heißt, Corona hat uns sehr viel, sage ich mal, auch negativer Aspekte gebracht. auch dieses Wir und zusammen, das Teamgefüge, für das wir sehr viel auch tun, wo wir sehr viele Teamaktivitäten auch machen. Das ist ganz, ganz wichtig, dass wir da dieses Zusammengehörigkeitsgefühl platzieren. Und aus dem heraus ergibt sich die Energie, die wir brauchen, die coolen Events auf die Beine zu stellen und umzusetzen entsprechend. Also ich sehe da jetzt den Wandel innerhalb unserer Agentur aktuell sehr stabil und gar nicht jetzt so, dass da eine große Veränderung da ist. Der Mindset, die Veränderung hat schon stattgefunden. Wir stehen vor ganz anderen neuen Herausforderungen der Technologie.
Harri Paquin: Harri Paquin Du hast jetzt gesagt, also du hast eine sehr schöne Entwicklung auch gezeigt im Bezug auf die Kundenwertschätzung, ihr bekommt, das Verständnis auch. Gibt es auch Herausforderungen, also wo ihr merkt, Kunden sind vielleicht anspruchsvoller geworden oder du hast vorher das Stichwort Budgets genannt, dass es mit Budgets auch herausfordernder wird? Ich glaube, die Fokussierung auf die Kunden ist ein Stichwort, der extrem wichtig ist oder vielleicht auch ein Thema, was ich gerade in den letzten Jahren stärker noch angegangen bin, wobei es immer ein Thema war. Das heißt, es gibt nicht immer den perfekten Kunden und es gibt auch nicht jeder Kunde vielleicht, zu jeder Agentur passt. Und das muss man einfach akzeptieren. glaube, jedem Pitch oder hinter jedem möglichen Auftrag hinterher zu eicheln macht überhaupt keinen Sinn, sondern such dir den Kunden aus, der zu dir passt. Und das versuche ich sehr stark, die Nach-Corona-Zeit im Team auch noch mal voranzutreiben. Das ergibt mehr diese Win-Win-Situation, auf die wir raus müssen und sollten, weil das macht dem Team mehr Spaß. Du siehst, der Kunde reflektiert da ganz klar in einer Wertschätzung und führt dann zu eigentlich guten Ergebnissen. Es klingt alles super positiv. wollen aber trotzdem noch mal so ein bisschen in diese Downsides auch reingehen. Gab es denn einmal diesen Oder vielleicht auch mehrfach diesen Punkt, wo du wirklich komplett am Ende warst und dir dachtest, ich muss alles hinschmeißen? Mehrfach. Mehrfach. Und das ist tatsächlich die... Wir sind jetzt kein... Also ich fange jetzt mal bei den Finanzen an. Das ist tatsächlich dieses Damokless-Wert, was man immer mit sich trägt. Und es ist sehr schwierig, Finanzen zu stabilisieren, weil wir Projekte, die jahresübergreifend sind, Es sind Abgrenzungen da. Du versuchst die Zahlen dir zu analysieren. Das Controlling ist entscheidend und je tiefer ich über die Jahre in die Zahlen eingetaucht bin, desto sicherer wurde ich so ein bisschen, dass man eine Zielrichtung bekommt und an der festhalten kann. Ich würde sagen, schafft euch eine Kontrolle, einen guten Vorkast.
Harri Paquin: Harri Paquin Weil das ist immer ein Damutplateswert, dem man hängt. Gerade wenn es doch die Margen oder auch die hohen Rare. Es ist immer im Verhältnis sehr kleinteilig, was wir produzieren. Wir haben keine Produkte. Wir haben Dienstleistung. Und da ein sicheres Gefühl zu haben, da bin ich schon teilweise sehr schlaflos. Also schlaflose Nächte, die ich hinter mir habe, wo man sagt, wie stemme ich das Ganze noch? Wie kriege ich das Ganze hin? Also ich bin ein sehr konservativ denkender Mensch hier. Reserven zu halten, Rücklagen, sodass ich auch mal ein paar Monate locker überstehe. Das ist jetzt meine Empfehlung, die mir ein bisschen geholfen hat. Ansonsten hilft einfach dieses, diesen Mindset, es gibt immer eine Lösung. Egal wie nervig zum Beispiel auch, das wäre ein zweites Thema, auch wenn Kunde ist, wie problematisch. Wir haben Kunden schon gehabt, die gegen uns gearbeitet haben. Die wollten einfach nicht mit uns zusammenarbeiten, weil ... vielleicht der Chef, gesagt hat, jetzt auf geht's, die nehmen wir, die Agentur, die haben tolle Ideen. Aber wenn jemand dagegen arbeitet, hast du keine Chance, du läufst eine Sackgasse. Also das sind Herausforderungen, dann auch mal nein zu sagen und zu sagen, den Tisch zu hauen und klar kommunizieren. So kommen wir nicht weiter, weil wir brauchen eine Lösung. Und das ist unser Ziel. Wir haben nämlich nur diesen einen Moment, das ist der Live-Moment. Und wenn wir da nicht performen, also auf beide Seiten, das ist nicht nur die Agentur, dann haben wir richtiges Problem. Und das zu überwinden, die Ehrlichkeit und die Authentizität zu haben, auch da wirklich offen drüber zu sprechen, das war auch ein Weg. Also Herausforderungen hier, solche Situationen zu überstehen. Aber immer mit der Lösungsorientiertheit dahinter. Du hast jetzt super schön gesagt, das Mindset hat dir geholfen, dass es immer eine Lösung gibt. Also gerade auch in so schlaflosen Nächten. Gibt es noch irgendwelche anderen Ressourcen oder Learnings, die du in so schwierigen Momenten gewonnen hast, die du weitergeben möchtest an vielleicht Gründer, Agenturmanager, die gerade in der Krise stecken und kurz davor sind alles hinzuschmeißen?
Harri Paquin: Harri Paquin Ja, also irgendwie geht es immer weiter und man muss natürlich ganz ehrlich sein, wenn du so wirklich in der Krise bist, dann musst du die Kostenseite anschauen und dann an der Kostenschraube drehen. Das tue ich heute noch. sogar, es ist so, man schleift so viele Bausteine mit sich herum und nur wenn du deine Kosten im Detail kennst, kannst du dich auch sozusagen aus dieser Krise wiederwinden und das geht bis zu entledig dich von Mitarbeitern, die nicht 100 Prozent an deiner Seite sind. Also wir brauchen unsere Talente, wir brauchen auch dieses Verständnis für miteinander. Es ist nicht nur top down, dass der Geschäftsführer immer sagt, so geht es lang. Nein, wir brauchen das miteinander. Und wir brauchen auch Mitarbeiter, die brennen für die Agentur, für den Weg. Und von der Seite sage ich, ja, da muss man auch sich trennen. Also wirklich ganz offen und einen Weg gehen. Und das sind die Kosten oder das, was du gerade angesprochen hast, wo... wo man ja doch am meisten drunter leidet, finanziell meine ich damit. Danke für die Insights auf jeden Fall an der Stelle. Ich hatte noch jede Menge Rückfragen, aber wir müssen leider so langsam zum Ende kommen. wäre unsere letzte Frage an dich. Wenn du jetzt noch einmal ganz neu eine Event Agentur gründen würdest, was würdest du komplett anders machen als damals? Ich würde, was würde ich anders machen? Ich würde mir mehr Zeit nehmen im Talent suchen. Ich würde noch langsamer wachsen. Also die Zeit wirklich, dass man einfach sich die Zeit nimmt, sehr gute Positionierung zu vollziehen und sich nicht nur vom Markt steuern lässt, sondern zunächst selber das Steuerrad in die Hand nimmt.
Harri Paquin: Harri Paquin Das passiert immer automatisch im Agenturumfeld, ich. Also das ist jetzt keine Kritik, aber das ist einfach selber das Steuerrad in die Hand nehmen, diese schrittweise Entwicklung Stück für Stück ganz bewusst, sich auch aufzuschreiben. Da haben wir es naiv, einfach losgelaufen. nein, wie das halt so ist. Gründen wir schnell eine Agentur, dann gehen wir halt irgendwo. Sondern sich das wirklich aufzuschreiben, klaren Plan zu haben dahinter, der natürlich immer wieder über den Haufen geworfen wird, aber den immer regelmäßig zu kontrollieren. Das würde ich vielleicht ein bisschen strukturierter angehen. Aber es ist ganz schön, dass du einen Ticken länger überlegt hast, weil ich mein, Jahre sind ein schönes Zwischenfazit, Zwischenergebnis. Regina hat es leider schon gesagt, ich wir versuchen ja immer irgendwie die Zeit zu begrenzen. Ich glaube, wir können wirklich noch ewig weitergehen, obwohl es Episode 2 ist schon gemeinsam. Trotzdem würde ich das Ende langsam anpeilen. In diesem Sinne... Tausend, tausend Dank, dass du da die Inhalte mit uns so geteilt hast und auch mal ein bisschen auf die persönliche Seite gewechselt bist. Das ist auch nicht selbstverständlich, hat aber, glaube ich, einen riesen Mehrwert, sowohl für uns als auch hoffentlich für die Zuhörer, Zuhörerinnen da draußen. Dementsprechend danke dir, Harry, dass du da warst und eben klassisch auch danke an die Zuhörer und Zuhörerinnen. Wenn euch gefällt, wir tun, ihr kennt es, dann abonniert uns sehr gerne, gebt uns auch gerne eine Bewertung ab auf dem Streaming-Kanal eurer Wahl und ansonsten freuen wir uns euch bald wieder begrüßen zu dürfen. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte. Hat Spaß gemacht mit euch. Dankeschön. Ciao. Ciao. Ciao.
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